Sonntag, 28. Dezember 2014

Sex im Alter?

Nun haben wir bald 2015 und ich habe monatelang meinen Blog vernachlässigt. Haushalt und Arbeit haben mich voll in Beschlag genommen und ich hatte kaum Zeit für mich. Nun habe ich mir aber vorgenommen, wieder etwas mehr Zeit für mich zu nutzen und wieder öfter zu posten. 
Was ist alles passiert¿ Mittlerweile bin ich 59 Jahre jung und fühle mich immer noch großartig. Ich habe Weihnachten mit meiner Familie gefeiert und freue mich auf Sylvester. 
Gestern haben wir im Freundes- und Familienkreis eine interessante Diskussion geführt. Sex im Alter! Es gab viel Gelächter und merkwürdige Bemerkungen, als Jemand erzählte, dass es Menschen im Altersheim geben würde, die Kalender mit Nacktaufnahmen im Zimmer hätten. Außerdem sei ein älteres Pärchen im Zimmer nackt bei der Ausführung sexueller Handlungen "erwischt" worden.  Das hat mich natürlich sehr beschäftigt und ich möchte meine Gedanken dazu äußern! 

Es wundert mich doch sehr, dass es Menschen gibt, die glauben, ab 50 hätten "die Alten" keinen Sex mehr. Ich glaube vielmehr, dass Sex ab 50 der Schönste des Lebens ist. Plötzlich ist Frau frei und ungebunden. Sie weiß was sie will, wie sie es will und wann sie es will. Meistens sind die Frauen von heute so selbstbewußt in diesem Alter, dass sie auch frei sind, um darüber mit ihrem Partner zu sprechen. 
Ausdauer, Standhaftigkeit und die Anzahl der Orgasmen spielen keine Rolle mehr. Oftmals musste Frau sich in jungen Jahren, mit der Vortäuschung derselben beschäftigen und hatte keine Zeit, wirklich zu genießen. Auch die Sorge der Verhütung muss nicht mehr geklärt werden. Plötzlich ist "Frau" frei von solchen Zwängen. Sie kann selbstbestimmt äußern, wie sie es will, hat die Möglichkeit ihre Sexualpartner zu wechseln, wenn sie es will und schenkt sich und ihrem Partner wunderschöne Erlebnisse und Stunden. 

Eine im Stern veröffentlichte Studie sagt aus, dass 61 % der Frauen und 58 % der Männer sexuelle Phantasien und sexuelles Verlangen haben. Sind das alle Perverse? Stimmt mit diesen Menschen etwas nicht? 

Ich glaube, egal wie alt wir sind, wir sind sexuelle Wesen und das bleibt bis zum Tode so. Vielleicht sind wir Menschen im Alter durch Krankheiten gebeutelt, die uns das Ausleben sexueller Handlungen erschweren. Vielleicht läßt sich der Akt aus diesen Gründen nicht wirklich vollziehen. Aber ist das alleine Sex? Ich denke, viel mehr. Zu einem guten Sexleben gehören Vertrauen, gute Gespräche, Ehrlichkeit und Offenheit Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen, Gesten, Zärtlichkeiten, nette Worte, Küsse nicht nur zum Abschied und Gute-Nacht-Sagen und vieles mehr. Offenheit und Vertrauen steigern die Lust. Nur wer freimütig über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse spricht, kann sie ausleben.

Also, liebe Leute, lasst Euch nichts ein- oder ausreden. Genießt Euer Alter und Eure Sexualität. 
 


7 Kommentare:


  1. Guter Beitrag! Sexualität ist ein Geschenk. In einer engen und vertrauten Gemeinschaft hat Sexualität ihren Platz. Ich glaube an die Ehe. Da ist sie gut aufgehoben und ein schönes i-Tüpfelchen einer guten Beziehung.
    kommentar auf seniorbook am 30.12.2014

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  2. das hast Du sehr schön gesagt! Das gefällt mir!

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  3. auf seniorbook kommentiert:

    am Rande erwähnt,

    ein Kunde in unserer Bäckerei sprach gestern über sein persönliches Schicksal. Wegen Erkrankung seiner Frau war es nicht mehr möglich, ausser dem schon geborenen Sohn weitere Kinder zu zeugen.

    Dieser Sohn erlitt, bei einem unverschuldeten Unfall mit seinem Moped,

    schwerste Kopfverletzungen. Das Ehepaar, nun Mitte 60, macht sich Gedanken über die Zukunft ihres Kindes, wenn Sie mal nicht mehr leben sollten.

    Sexualität ist in dieser Familie ein Problem Thema.

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    1. Hallo, ich kann verstehen, dass Sex im Alter in dieser schlimmen Lebensphase unwichtig erscheint. Aber ich denke, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich wünsche diesen Menschen, dass sie sich selbst vor lauter Kummer als Paar nicht aus den Augen verlieren und sich weiter nah sein können. Es gibt für behinderte Menschen in unserem Staat Gottseidank sehr viel Hilfe und Unterstützung. Sicher werden sie das bald erfahren.

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    2. es gibt Familien wo Sexualität durch äussere Einwirkungen zerstört wurde.

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  4. Werte Barbara, ihr Hallo....... erscheint mir etwas schulmeisterlich. Sicher wollen Sie hier nur positive

    Meinungen hören.

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    1. Schade, dass der Eindruck entstanden ist. Nein, ich möchte nicht nur positive Meinungen! Schulmeisterlich? Vielleicht! Denn ich bin Lehrerin an einer Förderschule für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und ich weiß, wovon ich spreche. Mir begegnen im Alltag viele Eltern, die verzweifelt sind und sich den Rest ihres Lebens Sorgen um ihre Kinder machen. Die sich die gleichen Fragen stellen, wie der von Dir erwähnte Vater. Das verstehe ich sehr gut. Ich erlebe aber auch, dass viele Ehen/Beziehungen daran kaputt gehen, weil sich plötzlich alles nur noch um den behinderten Menschen dreht. Das macht mich dann oft sehr traurig.

      Ich weiß, dass so ein Schicksalsschlag nur schwer zu verarbeiten ist und manchmal Jahre dauert. Vielleicht auch nie verarbeitet wird. Aber das sind Gottseidank Ausnahmefälle, von denen ich hier nicht gesprochen habe. Also, noch einmal, ich hoffe, diese Eltern bekommen viel professionelle Unterstützung und kommen irgendwann zur Ruhe. Nicht mehr und nicht Weniger!

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